Fachwissen

Hitzestress bei Schweinen? Ursachen & Lösungen

Verlängerte Hitzeperioden erhöhen das Risiko für Hitzestress bei Schweinen. Die Folgen sind sehr vielfältig und vor allem die Fruchtbarkeit der Sauen wird dabei als Hauptproblem ausgemacht. Damit Sie diese Risiken vermeiden können, haben wir die besten Lösungsansätze für Sie zusammengefasst.

Hitzestress bedeutet, dass die Kombination von Temperatur und der relativen Luftfeuchtigkeit nicht optimal ist. Schweine leiden, wie viele andere Nutztiere auch, sehr stark an Hitzestress. Weil Schweine aber praktisch nur durch „hecheln/keuchen“ Wärme an die Umwelt abgeben können (oder über die Haut bei Kontakt mit einer kälteren Oberfläche) und kaum schwitzen, sind sie besonders sensibel und anfällig. Umso wichtiger ist es darum, ein optimales Klima anzustreben und auf eine ausreichende und einwandfreie Wasserversorgung zu achten. Säugende Sauen können dabei bis über 40 Liter Wasser pro Tag benötigen.

Die Folgen von Hitzestress sind sehr vielfältig. Nicht alle Symptome werden sofort sichtbar, haben aber einen nachhaltigen, negativen Effekt betreffend Tierwohl und Leistung. Am bekanntesten ist sicherlich das sogenannte „Sommerloch“, bei welchem vor allem die Fruchtbarkeit der Sauen als Hauptproblem ausgemacht wird. 

Nachfolgend einige weitere Folgen von Hitzestress bei Schweinen:

  • Darmzotten werden beschädigt
    • Kleinere Darmoberfläche & schlechtere Futterverwertung
    • Entzündungsreaktionen
    • Durchlässigkeit für pathogene Keime steigt
  • Futteraufnahme sinkt
  • Tiefere Milchleistung - bis zu 30%
  • Weniger Immunglobuline im Kolostrum
    • Ferkel sind weniger gut vor pathogenen Keimen geschützt
  • Fruchtbarkeitsparameter verschlechtern sich


So können Sie Hitzestress vermeiden

Um Hitzestress und dessen Folgen zu vermindern gibt es, nebst den stallbautechnischen Möglichkeiten, diverse Lösungsansätze über die Fütterung. So kann z.B. im Sommer mit einer höheren Energiedichte gearbeitet und die Fütterung in die kühleren Stunden verlagert werden. Zudem können zusätzliche Wirkstoffe die Folgen eindämmen, resp. bereits vor möglichen negativen Auswirkungen vorbeugend eingesetzt werden. Ein solcher Wirkstoff sind z.B. Lebendhefen. Die Haupteffekte von Lebendhefen in Bezug auf die Schweinefütterung sind u.a. folgende:

  • Hält die Darmflora im Gleichgewicht
  • Fördert die „guten“ Bakterien
  • Erhöht die Verdaulichkeit der Futtermittel, insbesondere Rohfaser
  • Verbessert die Immunglobulinversorgung der Ferkel
  • Unterstützt eine gute Körperkondition während der Laktation

Gerne können Sie sich bei uns für weitere Infos und Anwendungshinweise melden. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!