Dienstleistungs-Highlight Tier&Technik 2020

Homöopathie im Schweinestall

Die grosse Diskussion über Antibiotikareduktion und Resistenzen hat in der Landwirtschaft zu einem Umdenken geführt. Viele Tierärzte und Landwirte befassen sich in den letzten Jahren vermehrt mit Alternativen, um den Antibiotikaverbrauch auf den Betrieben zu reduzieren.

SUISAG
Sempach, Schweiz

Schon der Begründer der Homöopathie, Dr. Samuel Hahnemann (1755-1843) hielt mit seiner Aussage: „Solange der an Rheuma erkrankte Mensch nicht aus dem feuchten Keller geholt wird, kann er auch nicht geheilt werden!“ fest, dass für eine gute Tiergesundheit optimale Haltungsbedingungen unerlässlich sind. Schwachstellen im Haltungssystem (z.B. Stallklima, Lüftung oder Schadgase), Fütterungsfehler oder Hygienemängel können nicht mit Homöopathie behoben werden. Bevor mit der Homöopathie begonnen wird, sollen durch eine tierärztliche Bestandesbetreuung die Negativfaktoren erkannt und behoben werden.

Eine homöopathische Strategie schliesst die Schulmedizin nicht aus, vielmehr ergänzt sie diese, besonders in der Prophylaxe. Homöopathika wirken in Form einer Regulationstherapie, welche die Selbstheilung des Körpers unterstützen sollen. Die Gesundheit der Tiere soll möglichst schnell, schonend und nachhaltig wiederhergestellt werden.

Bei Schweinen hat sich die Anwendung von Komplexmitteln bewährt, da oft ganze Gruppen behandelt werden und nicht nur Einzeltiere. Wichtig ist, dass die homöopathischen Mittel auf eine Schleimhaut aufgetragen werden.

 

Beispiel: an Influenza erkrankte Mastgruppe

In der Gruppe gibt es Tiere in ganz verschiedenen Phasen der Erkrankung:

  • Schweine, die noch nicht angesteckt sind
  • Schweine in der Akutphase mit hohem Fieber und Husten
  • Tiere, die den Höhepunkt der Erkrankung bereits hinter sich haben und eine klinische Verbesserung mit gesteigertem Appetit zeigen, jedoch noch mit zähem Schleim und Husten kämpfen

Verschiedene Mittel unterstützen die Tiere in den jeweiligen Stadien, wie z.B.

  • Influenzinum oder Echinaca als Prophylaxe zur Stärkung des Immunsystems
  • Aconitum als Anfangsmittel gegen hohes Fieber
  • Belladonna gegen Husten
  • Kalium jodatum zur Förderung der Schleimlösung

Da es sich bei den Homöopathika um Arzneimittel handelt, soll über den Einsatz und den Therapieverlauf genau Buch geführt werden.

Wie bei jeder Therapie soll möglichst früh damit begonnen werden und bei einem Ausbleiben eines Therapieerfolges die Mittelwahl überprüft, auf die klassische Schulmedizin zurückgegriffen, oder mit einer solchen kombiniert werden.

Informationen zur Umsetzung der Homöopathie und auch der Phytotherapie im Schweinestall erhalten Sie am Stand der SUISAG. Kommen Sie vorbei und informieren Sie sich über Möglichkeiten und Grenzen im Bereich der Komplementärmedizin.

Ihre Kontaktperson

Anna Müller

Anna Müller

Beratungstierärztin, Spezialgebiet: Homöopathie
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