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Killer: Alltagsstress - Wie unsere Schweine zu Verlierern werden!

Die Magenwand muss durch Schleim geschützt werden. Dazu braucht es die passende Futterstruktur. Der Darm besteht nur aus einer einzigen dünnen Zellschicht und muss trotzdem die Darmbakterien in Schach halten. Dazu braucht es Stabilisatoren.

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Schweine leiden unter Stress. Das ist schon lange bekannt. Es kann Hitzestress sein, sozialer Stress bei Überbelegung, Hunger, wenn zu wenig oft Futter angeboten wird oder auch Futterstress, durch unpassendes oder mit Mykotoxinen belastetes Futter. Egal welcher dieser Stressoren auf die Tiere einwirkt, es zeigen sich immer Folgen am Magendarmtrakt. Zuerst wird die schützende Schleimschicht dünner, dann ändert sich das Microbiom und dann können Bakterien die Darmwand überwinden und in den Organismus eintreten.

Der Magen ist durch mehrere Zellschichten geschützt. Aber es braucht eine passende Schleimschicht, damit der saure Magensaft nicht zu Magengeschwüren führt. Damit die Becherzellen in der Magenwand den produzierten Schleim auch an die Oberfläche bringen können, müssen sie mittels einer passenden Futterstruktur „sauber“ gehalten werden.

Die eingedrungenen Bakterien und Giftstoffe müssen mit viel energetischem Aufwand eliminiert werden.  Lance Baumgart hat das berechnet. Ein 30 kg Schwein muss 350 g Glukose in 24 Stunden oder 5,97 MJ ME aufwenden, und die notwendigen weißen Blutkörperchen zur Verfügung zu stellen. Das sind 476 g Körpergewebe. Gleichzeitig steigt damit der Lysinbedarf von 2% auf 9%.

Probleme am Darm führen dazu, dass die Schweinhaltung unrentabel zu werden droht, weil die Effizienz der Fütterung sinkt.

Es scheint daher unumgänglich eine passende Futterstruktur für den ganzen Magendarmtrakt und Stabilisatoren für den Erhalt der Biodiversität im Darm einzusetzen.  


Referent*innen (3)

Mag. FH, Dr. Michael Neumayer

Mag. FH, Dr. Michael Neumayer

Tierarzt

Tobler Reto

Tobler Reto

Leiter Ressort Agrar Schweiz der Hofmann Nutrition AG

Leonie Iten

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Agronomin